Im Frauencafé haben wir uns über Frauenrechte in Deutschland unterhalten.
Frau Verone Schöninger, die älteste Teilnehmerin in der Frauenrunde, schilderte wie die Veränderungen der Frauenrechte sie in ihrem Leben begleitet haben und wie lange es dauert, bis sich geschriebene Rechte in gelebte Rechte verwandeln. Mit großem Erstaunen verfolgten die Frauen ihre Schilderungen. Sie waren überrascht, dass der Kampf der Frauen für ihre Rechte vor 100 Jahren begann. Frau Schöninger berichtete von ihrem Elternhaus und der Ansicht ihrer Eltern „Frauen gehören ins Haus und erziehen die Kinder“. Auch dass sie nur mit „Zustimmung ihres Ehemannes“ - er verzichtete auf sein Recht - bis 1977 hätte arbeiten gehen dürfen, löste Überraschung aus. Und das Recht im Parlament Hosen tragen zu dürfen war bis 1970 unerwünscht. Und heute trägt Frau Merkle immer Hosen. Das Idealbild des „Heimchen am Herd“ veränderte sich erst langsam. Noch heute müssen wir Frauen um gleichen Lohn für gleiche Arbeit kämpfen oder um die Übernahme von mehr Haushalts- und Kinderpflichten durch den Partner. Gewalt gegen Frauen muss besser bekämpft werden. Erst 2015 gab es dazu ein gesondertes Abkommen. Gemeinsam nahmen sich alle Frauen des Frauencafés vor, für die Gleichstellung weiter einzutreten, aber auch zu wissen: „Frauenrechte lassen sich nicht schnell umsetzen. Es geht gemeinsam voran mit viel Geduld und Solidarität.“